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Ausgewogene Krisenvorsorge – an diese 12 Bereiche musst du denken! Die meisten vergessen mindestens 3!

Die meisten Menschen gehen Krisenvorsorge nur halbherzig oder völlig unstrukturiert an.

Dabei denken Sie vor allem ans Essen und an Klopapier. Bestes Beispiel sind die „Hamsterkäufe“ wegen dem Corona-Virus.

Besonders beliebt: Konserven und haltbare Lebensmittel. Einkäufe dieser Produkte sind im Vergleich zur Vorwoche um 112 Prozent gestiegen.www.Merkur.de, 6. März 2020

Es ist ein ungewohntes Bild, das sich in vielen Supermärkten bietet: Leere Regale, vor allem bei Konserven, Nudeln, Reis und Toilettenpapier. Es scheint also doch Hamsterkäufe zu geben.www.mdr.de, 4. März 2020

Sorgst du jedoch nur für Essen und Klopapier, werden dir in den meisten Krisensituationen entscheidende Dinge fehlen!

Krisenvorsorge macht nur dann Sinn, wenn du sie überlegt, strukturiert und ausgewogen angehst. Sorgst du in einzelnen Bereichen gar nicht oder deutlich weniger vor als in anderen, nutzt dir deine Vorsorge ähnlich viel, wie diese Kette:

Wenn du für Krisen vorsorgst musst du darauf achten, ausgewogen und sinnvoll vorzusorgen. DAbei iste es wichtig, dass du einen Bereich vergisst. Ansonsten bringt dir dein Notvorrat und deine anderen Vorsorgemaßnahmen ähnlich viel wie diese Kette.

Diese 12 Bereiche sind wichtig:

Ohne Trinkwasser kann ein Mensch nicht lange überleben. Deshalb solltest du unbedingt einen Trinkwasservorrat anlegen und eine Möglichkeit haben schmutziges Wasser zu reinigen bzw. aufzubereiten.

1. TRINKEN

Ein Mensch kann ohne Wasser nur ca. 3 Tage überleben!

  1. Du solltest auf jeden Fall rd. 50-60l Trinkwasser pro Person einlagern. Am besten eignen sich dazu 10l-Kanister. Wenn du gerne Saft trinkst, kannst du natürlich zusätzlich einen Saftvorrat einlagern.

  2. Du solltest dich auch darauf vorbereiten, Wasser aufbereiten zu können.
Wie du das am einfachsten umsetzen kannst, habe ich dir in diesem Blogbeitrag beschrieben:
Trinkwasservorrat, platzsparend, günstig, lange haltbar, perfekt
Beim Thema Essen darfst du nicht nur an Nahrungsmittel und Trinkwasser denken. Zur ausgewogenen Krisenvorge gehört auch eine Kochmöglichkeit, die ohne Strom funktioniert sowie ausreichend sauberes Geschirr, am besten biologisch abbaubares Einweg-Geschirr

2. ESSEN

Ein Mensch kann ohne Essen ca. 3 Wochen überleben!

Beim Thema „Essen“ musst du an folgende drei Teilbereiche denken:

    1. Kochgelegenheit ohne Strom
    2. Einmal-Geschirr
    3. Nahrungsmittelvorrat

A. KOCHMÖGLICHKEIT OHNE STROM

Sehr wahrscheinlich wirst du die meisten deiner gelagerten Nahrungsmittel nicht ungekocht essen können oder wollen.

Da du bei den meisten Krisensituationen mit einem Stromausfall rechnen musst, solltest du eine Kochgelegenheit besitzen, die ohne Strom funktioniert.

Das kann zum Beispiel auch dein Grill sein.

Achtung:
Nutze eine Kochmöglichkeit mit offener Flamme wenn möglich nur draußen. In der Wohnung solltest du nur im äußersten Notfall und dann auch nur mit weiteren Sicherheitsvorkehrungen kochen (ausreichend Abstand zu brennbaren Gegenständen, Feuerlöscher, offenes Fenster, ggf. Kohlenmonoxidmelder und Gaswarnmelder).

Ich verwende dazu den:
Petromax Raketenofen rf33* (üblicher Preis rd. 120-135€):

Das ist ein hocheffizienter Allesbrenner. Ich befeuere ihn mit Kleinholz. Da reichen schon zwei Handvoll um Nudeln zu kochen.

Den Petromax Raketenofen rf33* kann man aber nur im Freien verwenden. Zudem braucht man etwas Platz zum Lagern von Brennmaterial.

Ich kann aber auch meinen Gasgrill zum Kochen verwenden. Den kann ich dir auch nur wärmstens empfehlen: Enders Gasgrill URBAN PRO, Tischgrill, Grillen-, Kochen- und Backen, 2 Edelstahl-Brenner* (üblicher Preis rd. 185€):

Das ist ein super praktisches Teil. Mit dem Teil macht mir grillen viel mehr Spaß wie mit jedem Holzkohlegrill. Zudem kann man den Grillrost rausnehmen und hat dann zwei Kochflächen. Und mit dem Deckel kann man den Gasgrill auch in begrenztem Umfang zum Backen verwenden. Dazu sollte man aber die vielen Löcher im Deckel etwas mit Alufolie verschließen und am besten einen Schamottestein zwischen Backgut und Flammen legen, sonst ist der Unterschied zwischen Unterhitze und Oberhitze zu stark und alles ist unten verbrannt bevor es durch ist.

Wenn du den Gasgrill zur Krisenvorsorge verwenden willst, solltest du dir 2 Stk. 11kg Gasflaschen dazu besorgen. Sobald eine leer ist, solltest du sie wieder auffüllen lassen. So hast du immer mindestens eine volle Gasflasche da. Mit 11kg Gas kannst du bei diesem Grill beide Brenner ca. 30 Stunden auf höchster Stufe betreiben. Das sollte für 2 Wochen gut reichen.

Hier ein Bild von meinem Gasgrill beim Kochen. (Die beiden Abstellflächen vom Grill sind ziemlich billig (Plastik?) und haben mich nur gestört, deshalb habe ich sie abmontiert).

Wenn du keine Möglichkeit zur Lagerung von Gasflaschen hast (nur in gut belüfteten Räumen oberhalb der Erde, nicht im Keller) und der Raketenofen für dich z.B. auf dem Balkon auch nicht in Frage kommt, dann wäre eine weitere Alternative ein Benzinkocher, wie z.B. der Coleman Sportster II*(rd. 130€):

So einen Benzinkocher kann man mit handelsüblichem Benzin (besser E5 als E10) betreiben. Mit der Zeit setzt sich da zwar der Generator zu. Deshalb empfiehlt es sich ggf. gleich einen Ersatz-Generator* dazu zu bestellen, oder man schaut sich vorab dieses Youtube-Tutorial an: „Wie du einen Generator reinigst“.

B. EINMAL-GESCHIRR

In den meisten Krisensituationen wirst du mit Wasser sparsam umgehen müssen.

Geschirrspülen verbraucht große Mengen Wasser. Deshalb solltest du das in Krisenzeiten vermeiden. Du solltest das Geschirr aber aus Hygienegründen auch nicht ungespült über längere Zeit verwenden.

Einfachste Lösung für dieses Problem ist es, Einweg-Geschirr zu verwenden. Am besten biologisch abbaubares. Das kann kompostiert oder verbrannt werden und spart damit Müll, von dem in Krisenzeiten ohnehin schon viel zu viel entsteht (und eventuell auch nicht abgeholt wird).

Meine Empfehlung (pro Person):

C. NAHRUNGSMITTELVORRAT

  1. Nahrungsmittel bevorraten ist nicht so wichtig wie die anderen Bereiche, denn:
    1. jeder normale Mensch hat in seinem Haushalt einen Grundvorrat an Nahrungsmitteln für die nächsten Tage (oder sollte es haben, auch ohne Krisenvorsorge!)
    2. Bei vielen Krisensituation fällt der Strom aus. Kühlschrank und Gefriertruhe funktionieren dann nicht mehr. Kühlschränke halten die Temperatur (ungeöffnet) ohne Strom rund 6 Stunden, Gefriergeräte rund 24 Stunden. Danach sollte man zuerst diese Sachen aufbrauchen oder durch Kochen für ein paar Tage haltbar machen.

–> Dadurch hat man für die ersten Tage erstmal genug zu essen.

  1. Wenn du einen Nahrungsmittelvorrat anlegst, solltest du folgendes berücksichtigen:
    • Lagere nur ein, was du auch sonst isst!
    • gehe strukturiert vor, mache dir einen Plan

Welche Nahrungsmittel du wie am besten lagerst, habe ich dir in diesem Blogbeitrag zusammengefasst:

Kommt es zu einem Energieausfall funktionieren die meisten Toiletten auch schnell nicht mehr. Deshalb brauchst du eine Not-Toilette. Das kann ein einfacher Mülleimer mit Hobelspänen sein, eine Camping-Toilette oder eine Trockentoilette.

3. TOILETTE

Fällt der Strom aus, wird in den meisten Gegenden auch das Leitungswasser und je nach Lage auch die Abwasserentsorgung innerhalb von Stunden ausfallen.

Du solltest dann auf keinen Fall die Toilette weiternutzen.

Stattdessen solltest du dir eine Not-Toilette aufbauen und nutzen.

Die Camper unter uns können als Not-Toilette ihre Chemie-Toilette benutzen.

Allen anderen (und eigentlich auch den Campern) rate ich dazu, sich in einer solchen Situation eine Trocken-Toilette aufzubauen. Das ist deutlich günstiger, umweltfreundlicher und funktioniert vollständig ohne Chemikalien.

Die einfachste Art der Trockentoilette ist ein Mülleimer in den eine stabile Mülltüte eingelegt wird, oder eine einfache Campingtoilette wie z.B.:

1306 Campingtoilette , Grau, M * (üblicher Preis rd. 20€):

Um die Feuchtigkeit von Urin und Kot etwas zu binden solltest du in den Müllbeutel zwischen den Toilettengängen immer wieder eine Schicht Katzenstreu, getrockneten Grasschnitt, Sägespäne oder ähnliches hinzufügen. Das vermindert auch etwas die Geruchsbildung.

Deutlich besser, geruchsneutraler und länger benutzbar sind jedoch sogenannte Trocken-Trenn-Toiletten (TTT). Eine solche TTT verwende ich seit Jahren in meinem Garten und empfehle sie jedem Gartenbesitzer und Camper weiter.

Funktionsweise von TTTs:

  • Urin und Kot werden durch einen speziellen Toilettensitz getrennt aufgefangen und gelagert.
  • durch die Trennung entstehen deutlich weniger Gerüche, da der Kot nicht mit dem Urin chemisch reagiert.
  • Urin macht ca. 85% des Volumens der menschlichen Ausscheidungen aus. Es ist weitgehend hygienisch-steril und kann mit Wasser verdünnt (1:5 bis 1:10) sogar als Pflanzendünger verwendet werden.
  • da das Urin separat aufgefangen wird, benötigt man für den Kot nur relativ geringe Auffangkapazitäten.
  • lässt man den Kot einige Tage antrocknen, kann man ihn anschließend mit weiterem Material, wie Stroh, Grasschnitt, Sägespänen, etc. kompostieren. Den Kompost sollte man jedoch nur für Rasenflächen und Zierbeete verwenden und nicht für Gemüsebeete.
  • das Toilettenpapier kann verbrannt oder mit kompostiert werden.
  • baut man in die TTT noch ein Ablufrohr mit einem kleinen Lüfter ein (z.B. einen 12V, 2-Watt, Computer-Lüfter) so entsteht in der Toilette ein geringer Unterdruck, so dass keine Gerüche aus der Toilette in andere Räume gelangen.
Ich habe meine TTT mit dem Bausatz Separett „Privy 500“ Kompostkloaufsatz für Trockentrenntoilette mit Wärmesitz aus Hartschaum * (üblicher Preis rd. 120€ ) gebaut.
Das ist meine Trockentrenntoilette TTT frag-matze.de. TTTs sind umweltfreundlich und günstig. Die beste Lösung auch für deinen Garten oder dein Wohnmobil, nicht nur für Krisen
Trockentrenntoilette (TTT) frag-matze.de

Es gibt aber auch fertige Klapp-TTTs, wie z.B. die Separett TTT Rescue Camping 25 * (üblicher Preis rd. 110€):

und ganz neu die BOXIO-Trockentrenntoilette*(rd. 150€):


Wenn du noch mehr zum Thema TTTs wissen willst, kann ich dir die Seite www.oeko-energie.de sehr empfehlen.

Um den Wasserbedarf beim Toilettengang weiter zu reduzieren, solltest du statt Händewaschen zum Toilettengang Einweghandschuhe verwenden. Mehr dazu im Bereich Körperhygiene.

In Krisenzeiten musst du deine Körperhygiene anders gewährleisten und dabei noch möglichst Wasser sparen. Meine Tipps dazu findest du hier.

4. KÖRPERHYGIENE

In den meisten Krisensituationen wirst du sparsam mit (Trink-)Wasser umgehen müssen.

Du musst auch damit rechnen, dass die öffentliche Wasserversorgung ausfällt.

Körperhygiene ist dann, so wie du es gewohnt bist (täglich Duschen, Baden, etc.) nicht mehr möglich.

Du solltest dann aber auf keinen Fall deine Körperhygiene vernachlässigen und darauf hoffen, dass du bald wieder duschen kannst.

Denn mangelnde Hygiene schwächt deinen Körper und macht dich anfällig für Krankheiten. Und Krankheit ist das letzte was du in einer Krise gebrauchen kannst.

Hier meine Tipps für deine Körperhygiene in Zeiten ohne Wasserversorgung:
  1. Zähneputzen: Nutze hierzu Trinkwasser aus deinem Vorrat.

  2. Körper waschen: Hierzu kannst du auch Brauchwasser, z.B. Regenwasser oder Oberflächenwasser aus einem nahegelegenen Bach nehmen (außer bei offenen Wunden). Um möglichst wenig Wasser zu verbrauchen, wasche dich mit einem Waschschlappen und Dusche nicht.

  3. (Einweg-)Handschuhe verwenden: verwende bei schmutzigen Tätigkeiten  (Toilettengang, Müll entsorgen, Reparaturen, Gartenarbeit etc.) (Einweg-)Handschuhe, damit du seltener die Hände waschen musst.

  4. Lege dir einen Vorrat an Hygieneartikeln an:
  • Zahnbürste
  • Zahnpasta
  • Seife
  • Handdesinfektions-Gel
  • Feuchttücher
  • ggf. Rasierklingen
  • ggf. Periodenprodukte
  • ja, auch Toilettenpapier (für 14 Tage reicht aber eine 12er-Packung 😉 )
  • wenn du Kleinkinder hast ggf. Windeln, etc.
Einkaufstipp zu Handschuhen:
Für den Toilettengang und Müll entsorgen, tun es unsterile Untersuchungshandschuhe. Achte beim Kauf auf die Größe. 100Stk. sollten nicht mehr als 5€ kosten, 1000Stk. nicht mehr als 40€, z.B. Medical Products Vinylhandschuhe Gr M 1000 Stück (10 Boxen) Einweghandschuhe * (üblicher Preis rd. 35€). Wenn du pro Person 200 Stück einlagerst, sollte das für die ersten Wochen reichen. Für Reparaturen und Gartenarbeit solltest du ordentliche Arbeitshandschuhe verwenden. Zum Ausprobieren, welche Handschuhe für dich und deine Arbeiten geeignet sind, kann ich dir das Handschuh-Profi Set Bau von Engelbert-Strauss (üblicher Preis 12,97€ zzgl. Versandkosten) empfehlen.
Bei einem Unfall kann Erste-Hilfe lebensrettend sein, nicht nur in Krisenzeiten. Deshalb solltest du unbedingt eine Hausapotheke mit einem Vorrat an Medikamenten und Erste-Hilfe-Material besitzen.

5. ERSTE-HILFE-SET UND MEDIKAMENTE

Warum du in diesem Bereich unbedingt vorsorgen solltest:
  1. in Krisenzeiten werden Krankenhäuser, Ärzte und Apotheken nur eingeschränkt arbeitsfähig sein.

  2. In Krisenzeiten steigt dein Verletzungsrisiko, da du Dinge tust bzw. ggf. von Hand tun musst, die du wahrscheinlich nicht gewohnt bist, wie z.B. Holz spalten, offenes Feuer machen, etc.

  3. Hast du nicht richtig vorgesorgt, oder achtest du in Krisensituationen nicht besonders auf die Hygiene, steigt auch dein Krankheitsrisiko massiv an. Mangelnde Hygiene schwächt dein Immunsystem. Isst du dann z.B. noch leicht verdorbene Lebensmittel aus deinem stromlosen Kühlschrank, hast du schnell Probleme mit deinem Magen, was deinen Körper weiter schwächt.

Das alles wird dazu führen, dass in Krisenzeiten mehr Menschen medizinische Hilfe benötigen, bei gleichzeitiger Verknappung der zur Verfügung stehenden Kapazitäten im Gesundheitssytem.

Da du zudem damit rechnen musst, dass auch in Krankenhäusern, die Hygienestandards in Krisenzeiten nicht eingehalten werden können, ist es am besten, wenn du dort nicht hin musst.

Aus diesem Grund solltest du dir ein 1. Hilfe-Set und weitere Medikamente kaufen, lagern und den Umgang damit lernen.

Meine Empfehlung für dich:

A. ERSTE-HILFE-SET

Als Grundlage reicht ein Erste-Hilfe-Set fürs Auto.

Die haben zwar ein Mindesthaltbarkeitsdatum, die meisten darin befindlichen Teile können aber deutlich länger verwendet werden.

Ich werfe diese Erste-Hilfe-Sets deshalb nach Ablauf des MHD nicht weg, sondern tausche sie lediglich im Auto aus und behalte das „alte“ Set dann als Notfall-Vorrat.

Die Erste-Hilfe-Sets fürs Auto (Verbandskasten nach DIN 13164) enthalten seit 2014:

  • 1x Heftpflasterrolle 5m x 2,5cm (die kann man z.B. zur Befestigung von Verbänden verwenden)
  • 1x 14-teiliges Fertig-Pflasterset
  • 1x Verbandpäckchen Klein mit 3m x 6cm + Kompresse 6 x 8cm
  • 2x Verbandpäckchen Mittel mit 4m x 8cm + Kompresse 8 x 10cm
  • 1x Verbandpäckchen Groß mit 4m x 10cm + Kompresse 10 x 12 cm
  • 1x Verbandtuch 40 x 60cm
  • 1x Verbandtuch 60 x 80cm
  • 2x Fixierbinde 4m x 6cm
  • 3x Fixierbinde 4m x 8cm
  • 1x Rettungsdecke mit mind. 2,1m x 1,6m
  • 6x Kompresse 10 x 10 cm
  • 2x Dreieckstuch 136 x 96 x 96cm
  • 1x Verbandkastenschere
  • 2x Feuchttuch zur Reinigung unverletzter Haut
  • 4x Einweg-Handschuhe
  • 1x Erste-Hilfe-Broschüre

Zusätzlich solltest du dir folgende Erste-Hilfe-Ausrüstung auf Vorrat einlagern:

B. MEDIKAMENTE (HAUSAPOTHEKE)

Nicht nur für Krisenzeiten solltest du von folgenden Medikamenten einen Vorrat im Haus haben:

  • Gel/Salbe gegen Wunden, z.B. Betaisodona 25mg (PZN: 03930478)
  • Gel/Salbe gegen Brandwunden, z.B. Brand- und Wundgel Medice, 50mg (PZN: 03839631)
  • Mittel gegen Schmerzen und Fieber, z.B. 50 Stk. Ibuprofen 400mg (PZN z.B.: 3045316) und/oder 2x 20 Stk. Paracetamol 500mg (PZN: z.B. 1126111)
  • Mittel gegen Halsschmerzen, z.B. 48 Stk. Neo-Angin (PZN: 826622) oder 48 Stk. Dolo-Dobendan (PZN: 6865787)
  • Mittel gegen Verdauungsbeschwerden, Durchfall und Verstopfung, z.B. 2x 10 Stk. Lopedium akut (PZN: 1939446) und/oder 30 Stk. Kohle-Compretten (PZN: 3056515)
  • abschwellendes Nasenspray, z.B. 10ml NasenDuo (PZN: 12521543)
  • Antihistaminika gegen allergische Reaktionen, z.B. 50 Stk. Cetirizin 10mg (z.B. PZN: 6716142)
  • Mittel gegen Insektenstiche, z.B. 50mg Fenistil-Salbe (PZN: 1669998), BiteAway, Kokosöl
  • Salbe oder Gel gegen „Sportverletzungen“, z.B. 150g Diclo-ratiopharm Schmerzgel (PZN: 10929990), 500ml Pferdesalbe WEPA (PZN: 6828237)
  • Mittel gegen Schnupfen und Husten, z.B. 100Stk. GeloMyrtol forte (PZN: 1479163)
  • ggf. Mittel zur Einnahme bei Strahlenunfällen mit Freisetzung von radioaktivem Iod: 20 Stk. Kaliumiodid-Tabletten 65mg (PZN: 05556222). Einnahme erst nach ausdrücklicher aufforderung durch einen Arzt oder die zuständigen Behörden.
  • individuelle persönliche Medikamente

Tipp:
Bei den meisten medizinischen Artikeln habe ich dir einen Beispielartikel mit PZN (Pharmazentralnummer) angegeben. Wenn du diese bei google-Shopping oder idealo.de eingibst, bekommst du direkt einen Preisvergleich für dieses Medikament/Artikel.

Wenn du bei Online-Apotheken bestellst, achte bitte darauf, dass es seriöse Apotheken sind. Leider werden im Internet auch viele gefälschte Medikamente angeboten. Folgende Internet-Apotheken kann ich dir aus persönlicher Erfahrung empfehlen: apo-discounter.demedipolis.de und bodfeld-apotheke.de Alle 3 haben in der Regel ein sehr gutes Preis-/Leistungsverhältnis.

Kommt es im Winter zu einer Krise mit Energieausfall, wird es in deiner Wohnung schnell kalt. Deshalb solltest du wissen, wie du deine Wohnung vor Wärmeverlust schützen und ohne Strom heizen kannst.

6. WÄRMEVERLUST VERMEIDEN UND NOT-HEIZUNG

Fällt der Strom aus, fällt bei den meisten Menschen auch die Heizung aus.

Im Sommer ist das kein Problem. Im Winter kann das aber sehr unangenehm werden. Aber nicht nur das. Wer friert ist auch anfälliger für Krankheiten.

Wenn auch bei dir die Heizung stromabhängig ist, solltest du dir überlegen, wie du in Krisenzeiten dein Zuhause wenigstens halbwegs warm halten kannst.

Meine Tipps dazu:

A. WÄRMEVERLUST VERMEIDEN

  • warm anziehen
  • Mütze anziehen (da man über den Kopf sehr viel Wärme verliert)
  • beim Schlafen mehrere Decken oder auch Schlafsäcke und ggf. eine Wärmeflasche nutzen. Im Notfall kann man zusätzlich auch Rettungsdecken verwenden. Die rascheln zwar, reflektieren dafür aber die Wärmestrahlung. Dabei ist es egal, wie rum man sie verwendet. (In jedem 1. Hilfe-Kasten ist eine Rettungsdecke drin.)
  • wenn keine Sonne scheint und es draußen kälter als drinnen ist: Fenster und Türen mit Decken, Handtüchern oder ähnlichem abdecken (dämmen)
  • wenn die Sonne scheint: Vorhänge auf/Decken weg
  • wenn es draußen wärmer als drinnen ist: Fenster auf
  • bei Türen am Boden „Zugluftstopper“, z.B. gerollte Handtücher, hinlegen um kalte Zugluft zu vermeiden.
  • mind. 2x am Tag trotz Kälte kurz (3 Minuten) Stoßlüften (Fenster komplett auf). Das beugt einer zu hohen Luftfeuchtigkeit und damit auch Schimmel vor.
  • alle Personen sollten sich möglichst nur in einem Raum aufhalten.
  • Die Türen zu den anderen Räumen sollten geschlossen bleiben
  • lege den Boden des Raums mit Teppichen, Decken und Kleidung aus um ihn zusätzlich zu dämmen
  • sofern möglich lege im darüberliegenden Stock auch Teppiche, Decken oder ähnliches auf den Boden. Das sorgt für weniger Wärmeverlust durch die Decke

B. NOT-HEIZUNG

Die beste Heizmöglichkeit ohne Strom ist meiner Meinung nach ein einfacher Holzofen/Kaminofen.

Wenn du die Möglichkeit hast, einen solchen Ofen bei dir einzubauen und das nötige Holz in der Nähe zu lagern, dann mache das.

Ein Holzofen ist auch außerhalb von Krisenzeiten die schönste Art zu heizen.

Weitere Heizmöglichkeiten in Krisenzeiten:

  • Gasheizofen für Innenräume
  • Petroleumofen für Innenräume
  • Bio-Ethanol-Ofen
  • Kerzen oder Teelichter (bringen jeweils rd. 30-50 Watt Heizleistung)
Achtung: Heizungen mit offenem Feuer ohne Abluftkamin reduzieren in einem Raum den Sauerstoffgehalt und der Kohlenmonoxid-Anteil in der Luft steigt. Kohlenmonoxid riecht man nicht! Das kann tödlich enden! Wenn du mit offenem Feuer heizt, installiere einen Kohlenmonoxidmelder, wie z.B. den KIDDE 7DCO Kohlenmonoxid Melder mit CO-Konzentrations Anzeige* (üblicher Preis rd. 30€) Zudem sorgen solche Heizungen für eine erhöhte Luftfeuchtigkeit. Deshalb mind. 2x täglich 3 Minuten Stoßlüften!

7. NOTSTROMVERSORGUNG

Sorgst du in den anderen Bereichen ausreichend vor, kommst du auch 2 Wochen ohne Strom aus.

Eine Notstromversorgung ist also nicht zwingend notwendig und kein Bestandteil der Basisausstattung, sondern komplett optional.

Eine Notstromversorgung vereinfacht dir in Krisenzeiten bei Stromausfall jedoch vieles und stellt dadurch ein zusätzliches Plus an Sicherheit und Komfort da.

Willst du dich auf einen längeren oder häufigere Stromausfälle gut vorbereiten, hast das nötige Kleingeld und vielleicht auch im Alltag eine Verwendung für die Notstromversorgung, z.b. im Garten oder beim Camping, dann hier meine Empfehlung:

Kaufe dir eine tragbare Powerstation der Marke EcoFlow*. Die stellen richtig gute und sichere Geräte her (hier z.B. ein Testbericht zur Delta Pro auf Youtube). Weitere gute Hersteller sind Jackery* und Bluetti*.

Um die Powerstation auch bei Stromausfall Laden zu können, kaufe dir ein passendes Solarmodul dazu. Ich kann dir da aus eigener Erfahrung die Solarmodule von der Marke WATTSTUNDE empfehlen.

Um die richtige Größe der Powerstation und des Solarmoduls zu wählen, überlege dir, welche Geräte du (wie häufig) bei Stromausfall betreiben willst.

Mir ist es z.B. wichtig, dass ich den Kühl- und Gefrierschrank auch im Sommer bei Stromausfall weiterbetreiben kann. Mein Kühlschrank verbraucht am Tag durchschnittlich 750 Watt. D.h. wenn ich ihn sicher mehrere Tage lang betreiben möchte, auch wenn die Sonne mal weg bleibt, sollte ich mind. ca. 3kWh Speicherkapazität haben. Ich habe mich deshalb für die „optionale Erweiterung“ entschieden.

"BASISAUSSTATTUNG"

OPTIONALE ERWEITERUNG

Bei einem Stromausfall wird innerhalb von wenigen Stunden Telefon und Internet ausfallen. Dann wirst du wichtige Informationen überwiegend über Radio bekommen.

8. RADIO

In Krisenzeiten ist es elementar, auf dem Laufenden zu sein und die wichtigen Informationen zur aktuellen Lage nicht zu verpassen.

Fällt der Strom aus, wird innerhalb von wenigen Stunden in weiten Teilen Deutschlands auch das Mobilfunknetz ausfallen, da die Mobilfunkmasten meist über keine Notstromversorgung funktionieren. Auch das Internet und Festnetztelefone werden ohne Strom nicht funktionieren.

So bleibt nur das Radio um auf dem Laufenden zu bleiben.

Das Radio sollte UKW/FM empfangen können und im Ernstfall auch tatsächlich funktionieren.

Deshalb empfehle ich dir dieses Outdoor-Radio mit 4000mAh Powerbank, USB-Handy-Lader, Solar-Panel, Handkurbel etc.* (rd. 65€):


Wenn dir das zu teuer ist, kannst du dir auch mal das Duronic Hybrid Kurbelradio AM/FM – Solarenergie und USB-Ladegerät * (üblicher Preis rd. 35€) anschauen. Das ist jedoch empfindlicher gegen Wasser.

Alternativ könntest du auch dein Smartphone verwenden. Vorausgesetzt es kann UKW/FM-Radio empfangen und ist aufgeladen, wenn du es brauchst.

Die nächsten zwei Punkte sind vor allem für den Fall, wenn du dein Haus (sehr schnell) verlassen musst, z.B. wegen einem Hausbrand oder Hochwasser, einem CBRN-Unfall in der Nähe, etc.

 

Wenn es schnell gehen muss, kannst du nicht erst alle deine wichtigen Dokumente zusammensuchen. Deshalb solltest du sie an einem Ort abheften und sicherheitshalber eine weitere Kopie an einem anderen Ort lagern.

9. DOKUMENTENSICHERUNG

Wenn du im Krisenfall dein Zuhause verlassen musst, solltest du alle deine wichtigen Dokumente mitnehmen. Du weißt nämlich nie, in welchem Zustand sich dein Zuhause befinden wird, wenn du zurück kommst.

Da du im Ernstfall nicht erst alle Dokumente zusammensuchen kannst, solltest du auch hier vorsorgen.

Wenn du deine wichtigen Dokumente verlierst und keine Kopien davon hast, wirst du extrem viel Zeit benötigen all diese Daten wieder (behördlich beglaubigt) zusammenzutragen. Und einiges wirst du nachträglich gar nicht mehr belegen können, ist damit also für dich verloren.

Das alles kannst du dir mit etwas Aufwand und kaum Kosten ersparen.

Mein Tipp:

  1. Dokumentenordner: Du solltest deine wichtigen Dokumente in einem Ordner bzw. einer Mappe gesammelt aufbewahren.
  1. digitale Sicherungskopie: Für den Fall das der Ordner verloren geht, solltest du dir zusätzlich eine digitale Kopie deiner wichtigen Dokumente anfertigen und sie an einem anderen Ort aufbewahren, z.B. bei einem Freund oder in deinem Garten.
    Am besten nutzt du dazu einen USB-Stick oder eine SD-Speicherkarte, die du gut verpackt vor Staub und Wasser etc. schützst.
    Du kannst die Dokumente einscannen oder abfotografieren.
    Wähle als Speicherformat auf jeden Fall auch das Bildformat .jpg sowie ggf. weitere. Dann kannst du in einer Krisensituationen die Dokumente auch mit einer Digitalkamera oder einem Smartphone einfach anzeigen.

Zu den wichtigen Dokumenten gehören:

  • Geburtsurkunden
  • Heiratsurkunden
  • Familienstammbuch
  • Personalausweis / Reisepass
  • Einkommensbescheinigungen
  • Einkommenssteuerbescheide
  • Renten-/Pensionsbescheinigungen
  • Meldenachweise des Arbeitsamtes
  • Qualifizierungsnachweise (Zeugnisse, Fortbildungsnachweise, etc.)
  • Führerscheine
  • Fahrzeugpapiere
  • Grundbuchauszüge
  • Zugangsdaten und Kennwörter für Bankkonten, Email-Konten, …)
  • Unterlagen zu Bankkonten, Sparbüchern, Wertpapier-Depots, etc.
  • Unterlagen zu wichtigen Verträgen (Mietverträge, Leasingverträge, Kreditverträge, etc.)
  • Versicherungsunterlagen (Krankenversicherung, Rentenversicherung, Kfz-Versicherung, Haftpflichtversicherung, etc.)
  • Rechnungen / Quittungen zu Wertgegenständen
  • Fotos von deiner Wohnung, deinen Wertgegenständen und deinen Fahrzeugen
  • aktuelle Fotos von Familienangehörigen (für den Fall dass du sie suchen musst)
  • persönliche Fotosammlung / Erinnerungen
  • Adresslisten deiner Freunde und Bekannte
  • Testament, Patientenverfügung, Vollmachten
Ein Notgepäck sollte nur ein Gepäckstück umfassen, z.B. einen großen Notrucksack. Im Notfall muss es schnell gehen. Deshalb solltest du dir schon jetzt einen Plan machen, was du alles in Notgepäck packst. Sachen, die du im Alltag nicht brauchst, kannst du schonmal einpacken, den Rest erst dann, wenn du es brauchst.

10. NOTGEPÄCK

Die beste Vorsorge Zuhause hilft dir nichts, wenn du dein Zuhause (schnell) verlassen musst.

Für diesen Fall solltest du in der Lage sein, dir innerhalb kürzester Zeit ein Notgepäck zusammenzustellen.

Das Notgepäck sollte alles für deine Grundversorgung für mind. 2 Tage enthalten.

Viele Prepper und auch das Bundesamt für Katastrophenhilfe und Bevölkerungsschutz empfehlen, dass Notgepäck dauerhaft fertig gepackt und griffbereit zu halten.

Ich persönlich halte das für übertrieben, da man in den meisten Krisensituationen mind. 30 Minuten Zeit haben wird, sich sein Notgepäck zu packen.

Die einzige (wahrscheinliche) Krisensituation, die einen ohne Vorwarnung zum sofortigen Verlassen seines Zuhauses zwingt, ist meiner Meinung nach der Hausbrand. In diesem Fall schnappe ich mir meine Dokumentenmappe und hoffe, dass mir meine Familie, Freunde und Nachbarn mit dem Rest aushelfen. 

Damit du aber in weniger als 30 Minuten ein sinnvolles Notgepäck für dich und ggf. deine Kinder gepackt bekommst, musst du dich vorher darauf vorbereitet haben.

Deshalb erkläre dir jetzt hier, auf was du achten musst:
  1. Packe dein Notgepäck besser in einen großen Rucksack als in einen Koffer, dann hast du die Hände frei.

  2. Packe nur ein Gepäckstück pro Person.

  3. Packe nur so viel rein, wie du tragen kannst.

  4. Folgendes sollte in deinem Notgepäck auf jeden Fall enthalten sein:

Wenn noch Platz ist, kannst du zusätzlich noch folgendes einpacken:

  • Arbeitshandschuhe
  • Isomatte
  • Digitalkamera inkl. Ersatzbatterien
  • Tierabwehr-Spray (= Pfefferspray, darf bei Notwehr auch gegen Menschen eingesetzt werden)
  • Kerzen
  • Toilettenpapier
  • Schokolade
  • Zelt
  • Plane
  • Müllsäcke
  • Kabelbinder
  • Panzertape
  • Schnur
  • Camping-Kocher (im Essgeschirr-Set oben enthalten) mit Ersatzkartuschen oder HOBO-Kocher, z.B. TOMSHOO tragbarer Holzofen aus Edelstahl * (üblicher Preis rd. 30€) und Grillanzünder
Bargeld ist nicht so wichtig, wie die anderen Bereiche der Vorsorge für Krisen. Trotzdem solltest du einen kleinen Vorrat anlegen.

11. BARGELD

Da du in den meisten Krisensituationen mit einem Stromausfall rechnen musst, musst du auch damit rechnen, dass du zumindest einige Zeit lang kein Bargeld abheben können wirst. 

Kommt es in einer Krise in der Bevölkerung zudem zu einer Bankenpanik und in der Folge zu einem Bankenansturm, kann es zudem sein, dass den Banken (kurzfristig) das Bargeld ausgeht und du keines oder nur noch geringe Mengen bekommst.

Deshalb solltest du immer einen kleinen Vorrat an Bargeld in kleinen Scheinen Zuhause haben.

Da du ja aber mindestens für die ersten zwei Wochen vorgesorgt hast und folglich erstmal ohne Einkaufen etc. auskommst, reicht meiner Meinung nach wirklich ein kleiner Bargeld-Vorrat von rd. 100€.

Bevor man sich Zuhause einen großen Bargeld-Vorrat anlegt, sollte man meines Erachtens eher seine anderen Vorräte aufstocken.

Das hat deutlich mehr Vorteile:
  1. Geld kann man nicht essen ;-)! Sorgst du an Material/Naturalien vor, hast du erstmal alles was du brauchst und das sofort verfügbar, ohne das du dein Zuhause verlassen musst.

  2. In einer Krise steigen die Preise für die in der jeweiligen Situation knappen Güter immens an. Da sind deine Bargeld-Vorräte schnell aufgebraucht. Hast du dagegen gut vorgesorgt, kannst du ggf. einen Teil deiner Vorräte gegen andere Dinge, die du benötigst, eintauschen. Das wird für dich in Summe deutlich günstiger sein.
Sicherheit ist neben Freiheit ein wesentliches Grundbedürfnis von Menschen, nicht nur in Krisen. Deshalb gelten meine Tipps nicht nur für Krisen. Du solltest dein Zuhause vor Einbruch schützen, dich nicht unnötig Gefahren aussetzen, Löschmittel bereithalten und dich mit anderen zusammenschließen und euch gegenseitig helfen.

12. SICHERHEITSVORKEHRUNGEN

Die meisten Prepper würden euch an dieser Stelle erklären, dass ihr in einer Krise damit rechnen müsst, dass innerhalb kürzester Zeit die öffentliche Sicherheit zusammenbrechen wird und plündernde Banden durch die Straßen ziehen und alle überfallen, die noch etwas haben.

Im Weiteren würden Sie euch erklären, mit welchen einfachen Waffen (Messer, Armbrüste, Steinschleuder, etc.) ihr euch gegen Angreifer wehren könnt/müsst und nur der Stärkste gewinnt, …

Ich sehe das etwas anders:
  1. Wir leben in Deutschland! Die Deutschen sind nicht für ihre Bürgerkriege, schnelles Aufbegehren und Brutalität bekannt, sondern eher dafür, dass sie vieles erstmal hinnehmen und manchmal leider viel zu lange auf ihre „Führer“ hören.

  2. Deutschland ist das Land der Vereine und Ehrenämtler! 40% der Bevölkerung über 10 Jahren engangieren sich in Deutschland ehrenamtlich. Auch wenn wir es im Alltag oft nicht spüren, so haben wir in Deutschland doch noch ein halbwegs funktionierendes gesellschaftliches System. Die Corona-Pandemie ist dafür ein gutes Beispiel: Innerhalb kürzester Zeit wurden von vielen Vereinen und Ehrenämtlern zahllose freiwillige Hilfsprogramme auf die Beine gestellt und bei eBay-Kleinanzeigen gibt es seitdem eine Rubrik „Nachbarschaftshilfe“ mit zahlreichen kostenlosen Hilfsangeboten. So viel zum Thema Ellenbogen-Gesellschaft!

  3. Nichtsdestotrotz gibt es natürlich in Deutschland leider auch genug Deppen und Arschlöcher, die in einer Krise nur an sich denken, auf Schwächere losgehen und versuchen werden, sich auf Kosten anderer zu bereichern bzw. zu überleben. Gegen solche wirst du leider alleine häufig keine Chance haben. Doch gemeinsam sind wir stark! Gerade deshalb ist es wichtig, dass wir in einer Krise zusammenhalten und uns zusammentun, statt uns alleine abzuschotten und auf den Weltuntergang zu warten.

  4. Gemeinsam werden wir jede Krise besser bewältigen als alleine!

Deshalb hier für dich meine Sicherheitstipps für Krisensituationen:

A. PERSÖNLICHE MAßNAHMEN

  1. Bereich Überfall/Einbruch
    1. Bleibe Zuhause, vor allem nachts.
    2. Verlasse dein Zuhause nur wenn es nötig ist und wenn möglich nicht alleine.
    3. Verhalte dich unauffällig. Errege keine unnötige Aufmerksamkeit, d.h. prahle nicht mit deinen Vorräten, zeige nicht offensiv, dass du alles hast was du brauchst.
    4. Schütze dein Zuhause so gut es geht:
  • Fenster-/Rollläden abends schließen.
  • Türen abschließen
  • Um nicht im Schlaf überrascht zu werden, empfehle ich dir, die Türe(n) mit einem Alarmtürstopper zu sichern, z.B. dem SKERT Alarmtürstopper, 120dB Sirene, mit Batterie * (üblicher Preis rd. 11€):

    Alarmtürstopper sind übrigens auch DAS perfekte Sicherheits-Gadget für den Urlaub!
  • weitere allgemeine Tipps zum Einbruchschutz findest du auch auf www.k-einbruch.de.
    1. Lege dir mehr Vorräte an, als du selber brauchst, so kannst du in einer Krisensituation anderen helfen. Dadurch findest du schnell Menschen, mit denen du dich zusammentun kannst.
    2. Noch besser ist es, wenn du es schaffst, andere in deinem Umfeld zu überzeugen, dass sie auch selber sinnvoll vorsorgen, z.B. indem du ihnen den Link zu meinem Blog gibst ;-).
  1. Bereich Brandschutz
    1. Kaufe dir einen Feuerlöscher, am besten einen Schaumlöscher, z.B. den Neuruppin Feuerlöscher 6L Schaum Auflade – Löscher S6 SKP eco Premium 10 LE * (üblicher Preis rd. 75€) und lasse ihn alle zwei Jahre überprüfen. Schaumlöscher sind zwar teurer als Pulverlöscher. Sie sind aber umweltfreundlicher und du musst nach einem Einsatz im Gegensatz zu einem Pulverlöscher nicht die ganze Wohnung renovieren.
    2. Kaufe dir eine Feuerlöschdecke z.B. Botiquín Sans, faltbare Feuerlöschdecke inkl. Schutzhülle und integrierter Öse, Maße: 120 x 120 cm * (üblicher Preis rd. 11€) und deponiere sie in deiner Küche bzw. in der Nähe von offenem Feuer.
    3. Statte dein Zuhause mit Rauchmeldern aus! Z.B. Smartwares Rauchmelder, reinweiß, RM149/4_1J * (üblicher Preis: 1 Stück: 6€, 4 Stück: 16€) Rauchmelder retten Leben!
    4. Sofern du offenes Feuer in deinem Zuhause zum Kochen oder Heizen verwendest, installiere einen Kohlenmonoxidmelder wie z.B. den KIDDE 7DCO Kohlenmonoxid Melder mit CO-Konzentrations Anzeige*(üblicher Preis rd. 30€).

B. MAßNAHMEN IN DER NACHBARSCHAFT

    1. Spreche deine Nachbarn auf die Situation an.
    2. Tut euch zusammen. Organisiert euch. Gründet eine Selbsthilfe-Gruppe
    3. Vereinbart einen Treffpunkt bzw. schafft ein Schwarzes Brett an einem öffentlichen Ort, z.B. Rathaus, freiwillige Feuerwehr, Bauhof, Schule, … an dem ihr die nachbarschaftliche Hilfe organisiert
    4. Stimmt euch mit staatlichen Institutionen ab (Stadt, Feuerwehr, Polizei, etc.).
    5. Wenn euch etwas auffällt (Einbrüche, Überfälle, Plünderungen, Feuer, …), handelt nicht alleine, sondern meldet es an die Selbsthilfe-Gruppe und Polizei, Feuerwehr, Stadt, etc.
    6. Versucht immer mehr Nachbarn für eure Selbsthilfe-Gruppe zu gewinnen.
    7. ggf. kann es auch die Sicherheit erhöhen, wenn ihr in großen Gruppen von mindestens 10 Personen in eurem Viertel „Streife“ lauft und dadurch potenzielle Täter abschreckt. Das bitte aber nur in Rücksprache mit der Polizei.
Wenn du in einer Krisensituation mit deiner Ausrüstung nicht umgehen kannst und dir die Verhaltenstipps nicht gemerkt hast, hast du ein Problem. Das Internet wird in den meisten Krisen nach wenigen Stunden ausfallen und du kannst nicht mehr googeln. Für diesen Fall solltest du alles Wissen was du brauchst auf Papier oder in deinem Kopf haben.

13. INHALTLICHE VORBEREITUNG

Jetzt kommen wir zum letzten Punkt: der inhaltlichen Vorbereitung:
  1. Beschäftige dich damit, welche Krisensituationen eintreten können und welche Auswirkungen sie auf dich und dein Umfeld haben werden. Eine Übersicht zu möglichen Krisensituationen und ihren Auswirkungen habe ich dir hier zusammengestellt.

  2. Überlege dir, wie du dich in den jeweiligen Krisensituationen verhalten würdest.

  3. Spreche mit deiner Familie und deinen Freunden darüber.

  4. Vereinbart einen oder mehrere Treffpunkt für die Familienzusammenführung, falls die Krisensituation eintritt, wenn Einzelne von euch nicht Zuhause sind.

  5. Lerne den Umgang mit den Materialien, die du eingelagert hast. Mache z.B. einen mehrtägigen Outdoor-Urlaub. Das macht Spaß und du kannst dort vieles von deinem Krisenvorsorge-Material ausprobieren bzw. testen und ggf. auch Schwachstellen deiner Krisenvorsorge erkennen.

  6. Frische ggf. deine Erste-Hilfe-Kenntnisse auf. Die verschiedenen Hilfsorganisationen bieten dazu regelmäßig Kurse an, bestimmt auch in deiner Nähe.

  7. Wenn es dir Spaß macht, kannst du dir auch ein paar Bücher zum Thema Survival-Wissen, essbaren Wildpflanzen etc. kaufen und die Tipps bei Gelegenheit ausprobieren.

  8. Drucke dir wichtige Tipps zum Verhalten in Krisensituationen und zum Umgang mit deinen Materialien aus oder kaufe dir Bücher zu dem Thema, damit du es nachlesen kannst, auch wenn die Stromversorgung ausfällt.
Hier stelle ich dir weitere sinnvolle Ausrüstungsgegenstände vor, die nicht nur in Krisenzeiten nützlich sind.

14. WEITERE NÜTZLICHE AUSRÜSTUNGSGEGENSTÄNDE

Hier ergänze ich nach und nach weitere Ausrüstungsgegenstände, die nicht nur in Krisenzeiten nützlich sind, wie z.B.:

  • kleiner Treibstoffvorrat
  • Solar-Power-Bank
  • Moskito-Netz
  • Panzertape
  • Vergrößerungslupe
  • Paketschnur
  • Seile
  • Blumenbindedraht
  • Silikatgel
  • Nähnadeln
  • Sicherheitsnadeln
  • Haushaltsgummis
  • Küchenrolle
  • Ohrstöpsel

Zu einigen dieser Ausrüstungsgegenstände werde ich in einiger Zeit auch eigene ausführlichere Blogartikel veröffentlichen.

Jetzt liegt es an dir!

Fange noch heute an , für dich (und deine Familie / Freunde) vorzusorgen!

Du hast noch Fragen oder eine Meinung zum Artikel?
Dann hinterlasse doch einen Kommentar oder schreibe mir.
Ich freue mich darauf von dir zu hören!

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5 Comments
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Panja
3 Jahre zuvor

Danke für diesen tollen Blog. War sehr interessant zu lesen.

Oemchen 1891
3 Jahre zuvor

Junger Mann, das ist eine unheimlich gute Information zum Thema Kriesenvorrat.
Hab ich so sonst nirgendwo so gut gesehen.
Tausend Dank dafür.

Rudolf
2 Jahre zuvor

Hallo Matze, kann man zur Aufbereitung von „Flusswasser“ einfach einen handelsüblichen „Brita-Wasserfilter“ nutzen?