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Nahrungsmittel – Vorrat richtig einkaufen und lagern

Ein Mensch kann ohne Essen ca. 3 Wochen überleben!

Inhalt:
In diesem Artikel zeige ich dir, wie du das Thema Nahrungsmittel-Vorsorge richtig angehst –  welche Nahrungsmittel du bevorraten solltest und wie du sie richtig lagerst.

Kurz vorab:
Richtet man seine Krisenvorsorge auf 2 Wochen aus (warum das ein guter Zeitraum ist, erkläre ich dir hier), braucht man theoretisch eigentlich gar keine Nahrungsmittel extra bevorraten.

Da es aber bei der Krisenvorsorge ja nicht nur ums Überleben, sondern auch darum geht ohne allzu große Einschränkungen durch die Krise zu kommen,  macht es in der Praxis durchaus Sinn auch Nahrungsmittel zu bevorraten.

Nahrungsmittel bevorraten ist jedoch aus folgenden Gründen längst nicht so wichtig, wie die anderen Bereiche:

  1. jeder normale Mensch hat in seinem Haushalt einen Grundvorrat an Nahrungsmitteln für die nächsten Tage (oder sollte es haben, auch ohne Krisenvorsorge!)
  2. Bei vielen Krisensituation fällt der Strom aus. Kühlschrank und Gefriertruhe funktionieren dann nicht mehr. Kühlschränke halten die Temperatur (ungeöffnet) ohne Strom rund 6 Stunden, Gefriergeräte rund 24 Stunden. Danach sollte man zuerst diese Sachen aufbrauchen oder durch kochen für ein paar Tage haltbar machen.

–> Dadurch hat man eigentlich für die ersten Tage erstmal genug zu essen.

Größeres Problem wird bei Stromausfall die Frage sein, wie man kocht, nicht was man kocht.

1. GRUNDREGEL NR. 1

Lagere nur ein, was du auch sonst isst! Kaufe keine Spezialnahrung oder Dosenfutter. Das Zeug wirst du mit hoher Wahrscheinlichkeit nie essen und am Ende abgelaufen wegwerfen.

2. MACHE DIR EINEN PLAN

Niemand plant zu versagen, aber die meisten versagen beim Planen. Lee Iacocca
  1. Mache eine Liste mit den Nahrungsmitteln, die du bzw. deine Familie regelmäßig isst. (Bei Kleinkindern im Haushalt: Babynahrung nicht vergessen!)

  2. Teile diese Nahrungsmittel, in folgende vier Kategorien ein:
  1. unbegrenzt und sehr lang haltbare Lebensmittel = länger als 5 Jahre
  2. lang haltbare Lebensmittel = 1 – 5 Jahre
  3. begrenzt haltbare Lebensmittel = 4 Wochen bis 1 Jahr
  4. kurz bzw. nur gekühlt haltbare Lebensmittel
  1. Überlege dir, wie viel du bzw. deine Familie von jedem Nahrungsmitteln üblicherweise pro Monat verbrauchst.

  2. Plane deinen Vorrat:
  • Kategorie 1: für 1 Monat oder mehr
  • Kategorie 2 und 3: für 1 Monat (oder mehr)
  • Kategorie 4: für 2 Wochen

3. SETZE ES UM - LEGE DEINEN VORRAT AN

Planung ohne Ausführung ist meistens nutzlos – Ausführung ohne Planung ist meistens fatal. Willy Meurer

  1. Lege dir einen separaten Grundvorrat an Nahrungsmitteln der Kategorie 1 (unbegrenzt und sehr lang haltbare Nahrungsmittel) an. Wie du diesen Vorrat am besten lagerst, erkläre ich dir weiter unten. Diesen Vorrat kannst du jahrelang einfach gelagert lassen und musst dich nicht mehr darum kümmern.

  2. Bei den Kategorien 2 und 3 ist es dagegen wichtig, dass du keine separaten Vorräte anlegst, sondern diese Vorräte auch im Alltag nutzt und so ständig erneuerst. Ansonsten hast du schnell abgelaufene und verdorbene Vorräte. 1 Jahr ist schneller um als man denkt ;-).Folgende Vorgehensweise hat sich bewährt:
  1. da in der Küche meistens nicht genug Platz ist, lege dir einen Vorratsbereich, z.B. im Keller oder einem Abstellraum an.
  2. neu eingekaufte Nahrungsmittel bringst du nicht in die Küche, sondern sortierst sie immer in deinem Vorratsbereich ganz hinten ein. Dadurch stehen immer die ältesten Vorräte vorne und dir verdirbt nichts.
  3. Wenn in der Küche etwas ausgeht, holst du es aus dem Vorrat und füllst nach dem nächsten Einkauf den Vorrat wieder auf.

Das klingt im ersten Moment vielleicht etwas umständlich und aufwändig, ist es aber nicht. Wenn man sich mal dran gewöhnt hat, ist es total einfach und braucht nicht viel Zeit.

  1. Nahrungsmittel der Kategorie 4 eignen sich nicht wirklich für die Krisenvorsorge. Möchtest du auf diese Nahrungsmittel auf keinen Fall verzichten, kannst du überlegen, ob du sie irgendwie haltbar gemacht bekommst (z.B. durch trocknen, einmachen oder einfrieren) oder dir zumindest einen 2 Wochen-Vorrat anlegst, den du ständig nutzt und erneuerst.
Tipp:
Schreib beim Einlagern auf die Packungen das Mindesthaltsbarkeitsdatum groß mit Filzstift drauf, vor allem bei Nahrungsmitteln die du selten isst. So siehst du schnell, was du demnächst aufbrauchen solltest

3. FÜLLE REGELMÄßIG AUF

Am einfachsten geht das, wenn du dir in deinem Vorratsbereich eine Einkaufsliste hinlegst. Immer wenn du etwas rausnimmst, schreibst du es dort drauf. Alle zwei Wochen nimmst du sie zum einkaufen mit und füllst deine Vorräte auf.

schimmeliges Brot

4. DIE RICHTIGE LAGERUNG

STANDARD

Für die meisten Nahrungsmittel gilt:

  • kühl
  • trocken
  • dunkel
  • geschützt vor Ungeziefer

Trifft das auf deinen Vorratsraum zu, kannst du deine Vorräte einfach in einem Regal lagern.

Hast du Mäuse oder anderes Ungeziefer im Haus, solltest du deine Vorräte schützen.

Günstigste Lösung ist hierzu ein ausrangierter Kühl- oder Gefrierschrank. Die sind so dicht, dass keine Mäuse und anderes Ungeziefer rein kommen. Weiterer Vorteil ist, dass die Dämmung auch Temperaturschwankungen ausgleicht und zumindest begrenzt auch vor Frost schützen kann.

Den Grundvorrat an Nahrungsmitteln der Kategorie 1, wie z.B.:

  • Reis
  • Nudeln ohne Ei
  • Maisstärke
  • Salz
  • Zucker
  • Honig
  • Ahornsirup
  • Tee
  • Schnaps
  • destillierter Weißweinessig

kannst du auch in einem Weithalsfass lagern. Diese Fässer kann man wasser- und luftdicht verschließen.

Um die Luffeuchtigkeit in dem Fass oder ausrangierten Kühl-/Gefrierschrank zu reduzieren, kannst du Silikatgel-Beutel verwenden.

LAGERUNG VON OBST UND GEMÜSE

Es gibt einige Obst- und Gemüsesorten, die bei richtiger Lagerung lange haltbar sind.

Hier zeige ich dir zwei Möglichkeiten zur Frischlagerung von Obst und Gemüse, die auch in Krisenzeiten funktionieren:

KÜHLE NATURKELLER

Naturkeller

Solche Keller findet man heutzutage leider meist nur noch in alten Häusern oder in Bauerngärten.

Unterschied zu den heutigen Kellern:

  • deutlich höhere relative Luftfeuchtigkeit von 70-95%
  • niedrigere Temperaturen von 0-10 Grad.
  • gezielte Lüftung
Wenn du noch einen solchen Keller in deinem Haus hast, solltest du dich informieren, wie du diesen zur richtigen Lagerung von Obst und Gemüse verwenden kannst. Besitzt du keinen Naturkeller, aber Platz im Garten, kannst du dir ggf. einen Naturkeller selbst bauen. Hierzu kann ich dir das Buch: Naturkeller: Neubau und Umbau von Räumen zur Frischlagerung von Obst und Gemüse * (Preis: 19,90€) empfehlen. Dort finden sich auch einige Tipps zur Lagerung von Obst und Gemüse in solchen Kellern. Ich habe nach dem Buch den Naturkeller in meinem Gartenhaus saniert und lagere seitdem dort erfolgreich meine Apfelernte bis weit ins Frühjahr hinein.

ERDMIETEN

Erdmieten sind 30-40cm tiefe Gruben in der Erde, in der über den Winter Gemüse gelagert wird.

Zum Anlegen von Erdmieten findet man im Internet zahlreiche Anleitungen. Auch im oben empfohlenen Buch sind einige drin.

Beim Anlegen von Erdmieten muss man vor allem drei Punkte beachten:

  • Mäuseschutz
  • Frostschutz
  • keine Staunässe

Meine Empfehlung für Erdmieten: Waschmaschinentrommeln

Meine komplette Anleitung dazu findest du hier:

Ich habe letzten Herbst einen Teil meiner Kartoffelernte in einer Erdmiete eingelagert. Das hat super funktioniert. Ich habe die Kartoffeln Ende März ausgegraben und 90% waren noch top!

Jetzt liegt es an dir!

Fange noch heute an , für dich (und deine Familie / Freunde) vorzusorgen!

Meinen ausführlichen Blogbeitrag in dem ich dir umfassend erkläre, an was du alles bei der Krisenvorsorge denken musst und wie du es am einfachsten umsetzen kannst, findest du hier:

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